In Erlenbach:

die allerschönste Christuskirche

weit und breit

Fürbitten zu Geboten der Stunde

HERR und Gott, DU hörst alle Gebete, die an DICH gerichtet werden, die laut gesprochenen und die innerlich geflehten in allen Sprachen der Herzen, hör unser Rufen:

Angesichts der Stimmung, innerhalb der eigenen nationalen, religiösen, kulturellen Grenzen das Heil zu suchen und Fremde zu missachten wachsen Vereinzelung, Beliebigkeit der Werte und Feindschaft zu Religionen, wächst der Wille zu Ausgrenzung, Ausweisung und Gewalt. Lass uns erkennen, dass so wie wir andere behandeln, auch wir behandelt werden.

Angesichts der Neigung, Demokratie abzuschaffen und rücksichtslos polternden Männern und Frauen Macht zu überlassen, folgen immer mehr Menschen charismatischen Politikern, die sich als Retter anbieten. Sie treten zwiegesichtig als Retter und Verfolger auf. Lass uns klar erkennen, wessen Diener sie sind. Vergib uns unsere Verblendung.

Angesichts der Migration von Zigmillionen Menschen wegen Krieg und Hunger und des weltweiten Klimawandels, der noch mehr Menschen zum Auswandern zwingt, erleben wir uns im eigenen Haus bedrängt und angebettelt. Die Zeiten nach unseren Kriegen, als es uns hier selbst so ging, kennen die meisten von uns  nur noch aus Erzählungen unserer Eltern. Laß uns so handeln, daß Krieg und Vertreibungen als Mittel zur Durchsetzung von Interessen ungeeignet werden. Die Flüchtenden leite, die Hungrigen nähre, ermögliche ihnen durch unsere Hände einen Neuanfang in der Fremde. Laß uns die Not der Flüchtenden real erkennen und lindern.

Angesichts der Haltung, Tiere und Pflanzen nur als Nutzbringer für Menschen gering zu schätzen,
verändert sich unser Planet, den DU so reich und vielfältig geschaffen hast. Wir verbessern nach unserem Verständnis von Nutzen verblendet die genetischen Programme von Pflanzen, von Tieren und Menschen. Durch uns verursachte Belastungen lassen unser Weltklima verrückt reagieren. Wenn DU es willst, werden unsere Kinder in DEINER Schöpfung überleben, darum bitten wir ratlos.

Angesichts der Einsamkeit und der Gebrechlichkeit vieler vereinzelter alter Menschen, die - wie in Käfighaltung- von Pflegeeinrichtungen - satt, sauber und trocken ihrem gnädigen Tod entgegenwarten, flehen wir: gib uns den Mut und die Tatkraft zu ihnen hin zu gehen, mit ihnen zu sprechen und sie hineinzunehmen in ein lebenswertes Leben, denn sie sind heute, was wir noch werden.

Angesichts des Gefühls, dass diese und andere große Probleme einen Einzelnen überfordern könnten, gib uns einen neuen, beständigeren Geist und mache uns zuversichtlich und tatbereit. Wenn ein jeder im Kleinen ändert, was er vermag, fangen große Veränderungen an. Gemeinsam erreichen wir Heil. Lass uns ökumenisch verbunden DEINE Botschaft im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe gemeinsam in die Welt tragen.

„Lauterer Sinn im Verborgenen gefällt DiR; im Geheimen lehrst DU uns Weisheit“(Psalm 51) Tilge unsere Schuld auch an dem, was wir beklagen, nach DEINER Barmherzigkeit, lass unserem Weltenbaum noch dieses Jahr Zeit, dass wir um ihn graben und ihn düngen, in der Hoffnung, dass wir dann andere Frucht hervorbringen.

Amen.