In Erlenbach:

die allerschönste Christuskirche

weit und breit

Advent

Das Volk, das im Finstern wandert,
   sieht ein großes Licht,
über dem dunklen Lande
   der Angst scheint es hell.
Denn uns ist ein Kind geboren,
   ein Sohn ist uns gegeben.
Er wird sein Reich aufrichten,
   und des Friedens wird kein Ende sein.
Auf Recht und Gerechtigkeit
   ist es gegründet.
Darum mache dich auf,
   werde Licht, denn dein Licht kommt.
Der Lichtglanz kommenden Friedens
   geht über dir auf.
Denn Finsternis bedeckt das Erdreich
   und Dunkel die Völker.
 Aber über dir ist Licht,
   das Licht dessen, der kommt.
Jörk Zink nach Jesaja 9, 1-6

 

 

Adventszeit


Die Adventszeit
bringt etwas in uns zum Klingen,
das sonst leicht übertönt wird
vom täglichen Betrieb:
die Sehnsucht,
dass nicht alles so bleiben muss, wie es ist;
die Hoffnung auf ganzheitlich befreites Leben.
Nicht darum wird es gehen,
nun alles mögliche Zusätzliche zu tun,
um den Advent zu einer erfüllten Zeit zu "machen".
Eher darum,
wegzuräumen, was uns den Blick verstellt;
innezuhalten, um zu entdecken,
wo Gott längst am Werk ist in meinem Leben;
die Augen zu öffnen, wo Er ankommen will.
Thomas Keller

 

 

Sehen


Vielleicht geht dir
in der Mitte der Nacht ein Licht auf
vielleicht ahnst du plötzlich
dass Friede auf Erden denkbar ist
vielleicht erfährst du schmerzhaft
dass du Altes zurücklassen musst
vielleicht spürst du
dass sich etwas verändern wird
vielleicht wirst du aufgefordert
aufzustehen und aufzubrechen
schweige und höre
sammle Kräfte und brich auf
damit du den Ort findest
wo neues Leben möglich wird.
Max Feigenwinter


Du sollst dich selbst unterbrechen

Zwischen
Arbeiten und Konsumieren
soll Stille sein
und Freude,
dem Gruß des Engels zu
lauschen:
Fürchte dich nicht!

Zwischen
Aufräumen und Vorbereiten
sollst du es in dir singen hören,
das alte Lied der Sehnsucht:
Maranata, komm, Gott, komm!

Zwischen
Wegschaffen und Vorplanen
sollst du dich erinnern
an den ersten Schöpfungsmorgen,
deinen und aller Anfang,
als die Sonne aufging
ohne Zweck
und du nicht berechnet wurdest
in der Zeit,
die niemandem gehört
außerdem Ewigen.
Dorothee Sölle

 


Advent vielleicht

Das wäre schön
auf etwas hoffen können
was das Leben lichter macht und leichter das Herz
das gebrochene ängstliche
und dann den Mut haben
die Türen weit aufzumachen
und die Ohren und die Augen und auch den Mund
nicht länger verschließen
das wäre schön
wenn am Horizont Schiffe auftauchten
eins nach dem anderen
beladen mit Hoffnungsbrot bis an den Rand
das mehr wird immer mehr
durch Teilen
das wäre schön
wenn Gott nicht aufhörte zu träumen in uns
vom vollen Leben einer Zukunft für alle
und wenn dann der Himmel aufreißen würde
ganz plötzlich
neue Wege sich auftun hinter dem Horizont
das wäre schön
Carola Moosbach