In Erlenbach:

die allerschönste Christuskirche

weit und breit

Wie das Virus, so der Mensch?

Das Predigt-Video (auf youtube hinterlegt).

Die Predigt zum Hören.

Das Lied zur Predigt "Bewahre uns Gott, behüten uns Gott" (EG 171), gespielt von Rainer Siebel.

und

Wie der Mensch, so das Virus?

Eine Zeit der Erkenntnis und der Selbsterkenntnis? Hoffentlich!
Wir könnten jetzt wachsen, in diesen Zeiten.
Wir könnten jetzt wachsen an Vernunft, wenn sie sich verbindet
mit Naturwissen, mit Mitgefühl und Ehrfurcht
in Verantwortung vor Gott und der Schöpfung.

Vielleicht wachsen wir gerade ja schon in dieser Hinsicht.   
 


Ja, habt denn überhaupt kein Einsehen und kein Mitgefühl mit den geschundenen Kreaturen, den ausgezehrten Menschen, über die ihr erbarmungslos herfallt, die sich nicht wehren können, weil sie abwehrschwach geworden sind, zuerst die Alten und die Armen, und nun auch die Jüngeren?
ihr Viren, habt ihr kein Einsehen und kein Mitgefühl?
Ihr zieht um den Globus, dringt heimtückisch und aggressiv in jeden Winkel der Erde vor, niemand ist vor euch sicher.
Ihr benutzt menschliche Leiber als eure willenlosen Objekte und Opfer, holt aus ihnen alles heraus, bis sie ausgezehrt sind und ihre Lebensenergie eurem Weiterleben opfern mussten, dann zieht ihr weiter und lasst die Ausgebeuteten einfach zurück: ‚Sollen sie doch sehen, wie sie damit zurecht kommen‘, für euch sind sie nutz- und wertlos geworden. Ihr nehmt, was ihr kriegen könnt, um zu wachsen, um euch zu vermehren auf Teufel komm raus.  
Varianten- und mutantenreich seid ihr unterwegs. Stellt man sich euch entgegen und versucht man, euch mit Gegenmitteln zu bekämpfen, dann verändert ihr listig eure Waffen. Hemmungslos macht ihr weiter und weiter: Habt ihr nicht irgendwann genug?

„Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns in allem Leiden.
Voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten,
voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten,
so ein Lied im Gesangbuch (171).

Ihr Viren, habt ihr eigentlich Verstand? Habt ihr einen Plan, eine Absicht, einen Willen? Oder seid ihr nur triebhaft instinktiv dumm unterwegs, soweit wie möglich den Planeten zu bevölkern, weil das so in euch drinsteckt, weil es euer gengegebenes, gottgegebenes Programm ist?

Freut ihr euch über eure Erfolge? Habt ihr Vergnügen daran, eure Macht so auszuspielen, dass sich die sonst so stolzen selbstsicheren  Menschen so sehr vor euch fürchten müssen und sich erschrecken und verstecken?
„Ihr verdammten Viren, ihr macht uns kaputt“.
 
„Ihr Verdammten, ihr macht uns kaputt“, so fühlen bestimmt  Tiere, Pflanzen, Gewässer, Lüfte, Böden, ausgebeutete Produktionskräfte am Existenzminimum in Niedriglohnländern. „Ihr holt aus uns hemmungslos heraus, was ihr kriegen könnt und was euch nutzt. Ihr nennt es Gewinn und könnt scheinbar nicht anders, als immer nur nach dem größten Reibach zu gieren. Wir aber leiden, werden schwächer, gehen zu Grunde“.

Wie das Virus, so der Mensch?
Wie der Mensch, so das Virus?

Können wir Menschen uns im Spiegel des Virus erkennen?
Könnten wir uns erkennen und ertragen?
Sollen wir es gar? Ist die Zeit dafür gekommen?

Uns Menschen ist ins Erbgut gelegt: „Machet euch die Erde untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht“.   

Und seit Menschen mächtige Maschinen erfunden haben, machen sie sich zerstörerisch ans Werk. Sie werden mehr und mehr, dringen in Böden ein, um die Kraftstoffe zu verbrennen, ziehen um die Erde und erobern immer neue Märkte, produzieren und lassen dort arbeiten, wo sich die Menschen kaum wehren können.
Sie zerstören,
verbrennen,
vergiften fremde Lebensräume,
um üppig und bequem das Leben zu genießen,
machen kaputt,
was nutz- und wertlos erscheint,
und alle, alle werden krank und kränker.
Den Menschen eingeimpftes Gen: Wachstum. Wachstum. Wachstum.
Haben ihr denn kein Einsehen und kein Mitgefühl?
Machet euch die Erde untertan.  
Wie sich bei den Virenstämmen die resistenten und stärksten durchsetzen, so auch bei den Menschenvölkern: die mit den tödlichsten Waffen und dem größten Reichtum erobern - listig, heimtückisch, aggressiv – fremde Lebensräume, die anderen müssen gehorchen, weichen, verschwinden.

Sind Menschen wirklich klüger und vernünftiger als Viren? Ihr wollt euch vermehren, ihr wollt wachsen.
Nichts soll euch davon abhalten und zurückhalten. Erfolg macht süchtig. Wer hat uns das in die Gene gelegt? Wer hat uns so programmiert?

Wie die Viren, so die Menschen?
Wie die Menschen, so die Viren?
 
Eine Erkenntnis? Eine Selbsterkenntnis?

„Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?“ gibt Jesus in der Bergpredigt zu bedenken. (Matthäusevangelium 7, 3)

Was sieht du gerade ängstlich und verunsichert das globale Zerstörungswerk der Viren und willst nicht wahrhaben, was du auf der Erde anrichtest und zu Grunde richtest und dich dazu auch noch von Gott beauftragt fühlst. Machet euch die Erde untertan.

„Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und dann sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst“, so der Erkenntnisauftrag Jesu. (Matthäusevangelium 7, 4)

Mensch, bedenke dein Leben, Völker bedenkt eure Werke und eure Antriebskräfte, eure Weisheiten und Ideologien, eure Kunstwerke und Lehrbücher, euren Umgang miteinander und mit der Erde, die voll von Leben ist, das auch leben will.

„Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns vor allem Bösen.
Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen“. (Eg 171)

Wir könnten jetzt wachsen, in diesen Zeiten.
Wir könnten jetzt wachsen an Vernunft,
wenn sie sich verbindet
mit Naturwissen, mit Mitgefühl und Ehrfurcht
in Verantwortung vor Gott und der Schöpfung.

Vielleicht wachsen wir gerade ja schon in dieser Hinsicht.