In Erlenbach:

die allerschönste Christuskirche

weit und breit

Vom Bebauen und Bewahren der Erde. Noch schaden wir dem Paradies.

Vom Bebauen und bewahren. Die Predigt zum Nachhören.

Vom Bebauen und Bewahren. Die Predigt mit Bildern aus der Gegend. (Das Video ist bei youtube hinterlegt.)

Vom Bebauen und Bewahren der Erde.

Aus der zweiten Schöpfungserzählung der Bibel:
 
Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte.
5 Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen. Denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute;
6 aber ein Strom stieg aus der Erde empor und tränkte das ganze Land.
7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte.
9 Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
10 Und es geht aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilt sich von da in vier Hauptarme.
11 Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila und dort findet man Gold;
12 und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham.
13 Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch.
14 Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat.
15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.     (1. Mose 2, 4-15)

Die Welt ist schön.
Die Welt ist ein schöner Garten mit vielen Kostbarkeiten.
Der Garten Eden - ein Stückchen Erde, auf dem gut zu leben ist.
„Ist das schön hier“, sagen viele, die hier in der Gegend leben und auch die, die hierher zu Besuch kommen.

„Du sollst die Erde bebauen und bewahren“, so lautet  der Auftrag des Schöpfers an die Menschen.

Bebauen und bewahren, klingt schön, klingt wie eine Einheit.

Bebauen und bewahren aber sind Gegensätze geworden.  
Am 3. Mai war der deutsche Erdüberlastungstag. An diesem Tag hatten wir in Deutschland alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die unser Planet binnen eines Jahres erneuern kann – würde die ganze Welt so leben und wirtschaften wie wir.

Bebauen UND bewahren?

Heute, wo wir mit kraftvollen Maschinen bauen und bebauen und bearbeiten können und die Erde umgestalten heißt es eher: bebauen ja,
•    bebauen ja, Felder – aber ohne Lebensraum mehr für angestammte Tiere des Feldes,
•    bebauen ja, riesige Lagerhäuser und Logistikzentren – aber mancherorts demonstrieren die Menschen gegen den Flächenfraß vor ihrer Haustür.
•    Urwälder werden gerodet und abgebrannt für Plantagen und Weideflächen.

Bebauen ja, bewahren dagegen hat einen viel geringeren Stellenwert.  

Bebauen und Bewahren sind Gegensätze.

Bebauen ist einfach.
Bewahren ist schwer.

Bebauen ist: menschliche Interessen für höchst bedeutsam erachten.
Bewahren ist: menschliche Interessen einschränken.  

Bebauen ist: zerstören von vielfältigem, aber für Menschen minderwertigem Leben.
Bewahren ist: ein Ökosystem verstehen und die Natur in Ruhe leben lassen.

Bebauen ist: dem Menschen Lebens- und Werkräume errichten, mit viel Lärm und Gestank verbunden.
Bewahren ist: Pflanzen und Tieren Lebensräume einzuräumen und zurückzugeben.
 
Bebauen ist: abholzen, planieren, niederbrennen, begradigen, verdichten, abtragen, wegsprengen, ausbeuten.
Bewahren ist: wachsen lassen, Krummes krumm sein lassen, die Erde behutsam beackern.
Bebauen ist: riesige Häfen und Flughäfen und undurchlässige Straßen bauen, um Menschen und Waren über weite Strecken zu transportieren.
Bewahren ist: sich möglichst selbst versorgen aus seiner ‚Um‘-Welt und angepasste Lebensformen vor Ort suchen und zu finden.

Bebauen ist: investieren, es muss sich lohnen und rentieren.
Bewahren bringt keinen monetären Mehrwert, zerstört aber auch keine Werte.

Alltägliches Bebauen ist normal geworden.
Alltägliches Bewahren muss normaler werden.

Bebauen haben wir gelernt.
Bewahren haben wir verlernt oder gar noch nie so richtig erlernt.

Ein Auto und eine Straße haben etwas gekostet und haben ein Preis.
Welchen Wert hat aber ein Igel-Kind, das die Straße überquert und dabei dann überfahren und zerquetscht wird? Auch die Mutter trauert dann um ihr Junges, aber niemand fordert Schadensersatz.

Schadet Bewahrenwollen und Bewahrenmüssen der Wirtschaft und dem Wirtschaftswachstum?
Verhindert Wirtschaft und der Ruf nach ‚Mehr Wachstum!‘ das Bewahrenwollen und Bewahrenmüssen?

Erst wenn der Erdüberlastungstag auf den 31. Dezember fällt, ist Bebauen und Bewahren im Gleichgewicht. Dann haben wir uns gut um das Leben auf Erden gesorgt und haben ein paar Sorgen weniger.

Wir sind noch weit davon entfernt.
Zwangläufig? Muss das so sein?

Großes wird geplant: Mond und Mars sollen nun erkundet und besiedelt werden.
Gerne, kann man machen, wenn man da aber klimaneutral und umweltfreundlich hin- und wieder zurückkommt mit einem Weltraumfahrrad, muskelbetrieben und von Sonnenstrahlen energetisch unterstützt. Was verbraucht ein herkömmlicher Weltraumflug?   

Behutsames Bebauen und Bewahren braucht Ehrfurcht vor der Schöpfung - in unseren Köpfen und den Herzen.
Je gewaltiger wir mit Kraftmaschinen buddeln und aufreißen und umschichten und plattmachen können,
um so mehr braucht es Rücksicht und Vorsicht und auch Mut zum Seinlassen.

Bebauen und bewahren. Menschen haben vom Baum der Erkenntnis gegessen und wissen um gut und böse.
Wir wissen, was wir tun. Wir wissen, was wir anrichten.

Der Mensch mit Namen „Ist mir doch egal“ macht die Welt kaputt, macht den Garten Eden kaputt, in den er gesetzt und hineingeboren wurde.  

Ein Loblied, ein Psalmgebet besingt die geniale Schöpferkraft Gottes und verleiht der Welt und den Kreaturen Würde und Lebendigkeit und Schönheit.  

104 1 Lobe den HERRN, meine Seele!
HERR, mein Gott, du bist sehr groß;
in Hoheit und Pracht bist du gekleidet.
2 Licht ist dein Kleid, das du anhast.
Du breitest den Himmel aus wie ein Zelt;
3 du baust deine Gemächer über den Wassern.
Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen
und kommst daher auf den Fittichen des Windes,
4 der du machst Winde zu deinen Boten
und Feuerflammen zu deinen Dienern;
5 der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden,
dass es nicht wankt immer und ewiglich.
10 Du lässest Brunnen quellen in den Tälern,
dass sie zwischen den Bergen dahinfließen,
11 dass alle Tiere des Feldes trinken
und die Wildesel ihren Durst löschen.
12 Darüber sitzen die Vögel des Himmels
und singen in den Zweigen.
13 Du tränkst die Berge von oben her,
du machst das Land voll Früchte, die du schaffest.
14 Du lässest Gras wachsen für das Vieh
und Saat zu Nutz den Menschen,
dass du Brot aus der Erde hervorbringst,
15 dass der Wein erfreue des Menschen Herz
und sein Antlitz glänze vom Öl
und das Brot des Menschen Herz stärke.
16 Die Bäume des HERRN stehen voll Saft,
die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.
17 Dort nisten die Vögel,
und die Störche wohnen in den Wipfeln.
18 Die hohen Berge geben dem Steinbock Zuflucht
und die Felsklüfte dem Klippdachs.
19 Du hast den Mond gemacht, das Jahr danach zu teilen; die Sonne weiß ihren Niedergang.
20 Du machst Finsternis, dass es Nacht wird;
da regen sich alle Tiere des Waldes,
21 die jungen Löwen, die da brüllen nach Raub
und ihre Speise fordern von Gott.
22 Wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon
und legen sich in ihre Höhlen.
23 Dann geht der Mensch hinaus an seine Arbeit
und an sein Werk bis an den Abend.
24 HERR, wie sind deine Werke so groß und viel!
Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.
25 Da ist das Meer, das so groß und weit ist,
da wimmelt's ohne Zahl, große und kleine Tiere.
26 Dort ziehen Schiffe dahin;
da ist der Leviatan, den du gemacht hast, damit zu spielen.
27 Es wartet alles auf dich,
dass du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit.
28 Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie;
wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.
29 Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie;
nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub.
30 Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen,
und du machst neu das Antlitz der Erde.
31 Die Herrlichkeit des HERRN bleibe ewiglich,
der HERR freue sich seiner Werke!
32 Er schaut die Erde an, so bebt sie;
er rührt die Berge an, so rauchen sie.
33 Ich will dem HERRN singen mein Leben lang
und meinen Gott loben, solange ich bin.
34 Mein Reden möge ihm wohlgefallen.
Ich freue mich des HERRN.
Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja!