In Erlenbach:

die allerschönste Christuskirche

weit und breit

"Öko-Frieden!"

Abendgottesdienst am 1. Advent unter freiem Himmel mit dem Bläserquartett geBRASSel ...

... bei Vollmond im Kerzenschein.


„Du Tochter Zion, freu dich sehr, und du Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. Denn ich will die Wagen wegtun aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem, und der Kriegsbogen sollen zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum anderen und vom Strom bis an die Enden der Erde.“  (Sacharja 9,9)

"Die Waffen nieder!"

Berta von Suttner veröffentlichte im Herbst des Jahres 1889, mit 46 Jahren, den pazifistischen Roman „Die Waffen nieder!“, der großes Aufsehen erregte und sie zu einer der prominentesten Vertreterinnen der Friedensbewegung machte. Berta von Suttner beschrieb die Schrecken des Krieges aus der Sicht einer Ehefrau und traf damit den Nerv der Gesellschaft. Dieses Buch erschien in 37 Auflagen und wurde in zwölf Sprachen übersetzt.
1899 war sie an den Vorbereitungen zur Ersten Haager Friedenskonferenz in Den Haag beteiligt, auf der Regierungsvertreter Fragen der nationalen wie internationalen Sicherheit, des Abrüstens und zur Einrichtung eines internationalen Schiedsgerichts behandelten.
Im selben Jahr reiste sie die Vereinigten Staaten von Amerika zu einem Weltfriedenskongress in Boston, sie hielt in den Städten täglich bis zu drei Vorträge. Ihr Ruf war ihr schon vorausgeeilt, und so wurde sie in Washington DC zu einer Unterredung mit Präsident Theodore Roosevelt (1858–1919) ins Weiße Haus geladen. „Friedens-Bertha“, wurde sei abfällig in deutschnationalen Kreisen genannt.
Am 10. Dezember 1905 erhielt Bertha von Suttner Friedensnobelpreis.

Die Waffen nieder!
so Sacharja, so Jesus, so Georg Weissel (er schrieb im 17.Jahrhundert das heute bekannte Adventslied: Macht hoch die Tür...) so Berta von Suttner, so viele andere - damals, heute, morgen.
Die Waffen nieder!
Aber dieser Ruf ist hier und heute nicht die so sehr drängende Mahnung in unserem Umfeld in Europa; eher der Ruf: „Lasst die Waffen unten“.
Hier und heute – Erlösung? Wovon?
Wir machen uns und anderen den Planeten kaputt. Wir verbrauchen viel zu viel. Bräuchten mehrere Erden, wollten alle so bequem und komfortabel leben.
Alle wissen es: Tiere und Pflanzen sterben so rasch aus wie noch nie. Wir heizen das Klima so dramatisch auf. Die Wohlhabenden dieser Welt leben weit über die Verhältnisse und schaden dem Planeten, den Pflanzen, den Tieren, dem Klima, so sehr, dass sie sich nicht mehr erholen können. Es stirbt und wir sind dem "Immer-noch-mehr-Rausch" verfallen. Für mich ist das mehr als nur eine Feststellung. Es macht mir Angst, weil wir es verinnerlicht haben, weil der Vernichtungswahn, der auf Hochglanzbroschüren und netten Videoclip fein dosiert in uns eindringt und weil wir uns dem zu wenig religiös, kulturell, ökonomisch und politisch widersetzen. 

Jeden Tag gibt es Meldungen über Coronansteckungen und Kranke und Tote und regelmäßig Krisensitzungen, Notfallpläne und Maßnahmen, das Leben einzuschränken -  wohl irgendwie notwendig, um schlimmeres zu verhindern, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.

Dieses Vorgehen aber ist noch viel dringlicher, um das Ökosystem nicht mehr zu überlasten: tägliche Messungen, wie viele Treibhausgase in die Luft geblasen werden, wieviele Rohstoffe zu Lasten der Natur ausgebeutet werden, wieviele gute Bodenflächen belastet und vernichtet wird, wieviele Pflanzen und Tiere mehr sterben als zur Welt kommen oder nachwachsen, wie sehr der Grundwasserspiegel gefallen ist – und dann Krisensitzungen und geeignete Maßnahmen treffen, um Leben und Ökosysteme, die Natur, zu bewahren, nicht zu überlasten. Aber man wartet Jahr um Jahr, UN-Konferenz und UN-Konferenz und beschließt und hält sich dann doch nicht daran, wenn's einem nicht zu passen scheint.  

Ist da eine laute, unüberhörbare Stimme, die den Völkern Naturfrieden gebietet: Die Waffen nieder. Die Abraumbagger stillgestanden! Autos im Verbrauch drastisch runterfahren! Urwälder und Lebensräume für wilde Tiere in Ruhe und in Frieden lassen!
Wir wissen, was wir tun sollten.

Ist da eine, ist da einer, der auf einem Esel, einem Drahtesel, mit dem Zug oder zu Fuß vor die Parlamente zieht und vor Kathedralen und Moschee, vor Synagogen und vor Tempel, vor Konzernzentralen und von einer Kundgebung zu nächsten zieht, wo man ihr oder ihm mit Zweigen den Weg bereitetet und die Mikrofone überlässt und ruft: Hosianna! Hilf doch! Erlöse uns! Auf dich wollen wir hören, auf dich müssen wir hören, soll Friede werden.  

Ist oder kommt da eine oder einer, der laut ruft vor den Vereinten Nationen, vor den Völkern dieser Welt, von einem Meer bis zum anderen, deren Wasser bald die Küstenstädte fluten werden:
„Was macht ihr da? Wie könnt ihr es wagen! Menschen leiden. Menschen sterben. Ganze Öko-System brechen zusammen. Wir sind am Beginn eines massenhaften Aussterbens. Und alles worüber ihr reden könnt, ist Geld und das Märchen vom ewigen wirtschaftlichen Wachstum. …
Die Erde soll euch heilig sein, euer einzigartiger Lebensraum in dem großen Universum, ein Gottesgarten, aber ihr habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!
Ihr lasst euch verführen, alles zu dürfen und alles zu machen, im Namen der Freiheit. Aber wo bleibt die Verantwortung für die Natur und die nächsten Generationen?
Was euch hingeworfen wird an Verlockungen, das schlingt ihr in euch hinein und wollt nicht sehen, wie woanders andere fast lautlos, fast unsichtbar, dafür leiden müssen.
Wo ist die Kultur der Genügsamkeit in den Parlamenten, den Chefetagen, den Einkaufszentren, den Gotteshäusern?  
Warum lasst ihr euch von den Propheten und Schmeichler einlullen, die sagen: „Friede, Friede“ und ist doch kein Frieden. Die da sagen: 'Alles nicht so schlimm. Wenn wir täten, was wir sollten, bräche alles hier zusammen. Genügsamkeit können wir uns überhaupt nicht leisten.'
Ihr macht die Kultur gerade stumm und still, aber sie hat die Kraft, euch umzustimmen mit Bildern, Melodien und mit Worten. Kunst und Kultur kann und muss doch euren Sinn und euer Streben ausrichten auf ein gutes Leben für alle.
Wir brauchen Farben und Klänge und den Sinn: "We are the world. We are the children. Wir sind die Welt, wir sind die Kinder. Wir sind alle ein Teil von Gottes großer Familie". Wir können nicht weitermachen, Tag für Tags so tun, dass jemand irgendwo bald einen Wandel erwirken kann. Wir sind diejenigen, die einen helleren Tag machen, also lasst uns anfangen. We are the world…
Wir brauchen Kultur, die zu Tränen rührt und die Seelen wieder neu belebt.     
Maler, Sänger, Schriftsteller können mit ihrer Kunst ausgleichen, was wir dann weniger an materiellen Gütern haben, dafür aber erfüllt werden von schönen Gefühlen im Gemüt und in den Gliedern, eine Kultur, die leiten, führen und verführen kann, die Schöpfung rücksichtsvoll zu achten und immer wieder Frieden zu suchen. Kunst schafft es, schwere Zeiten auszuhalten und durchzustehen. Wir haben sie so dringend nötig. Aber man hat fast stumm und still gemacht. Laßt sie leben! Laßt uns leben!"  

Kommt da bald eine und einer, der die Welt wachrüttelt und den Nationen Frieden gebietet, so unbändig leidenschaftlich, weil sie, weil er, es nicht mehr erträgt und sich von dem Schöpfer berufen und beauftragt fühlt, hinzugehen in dem Namen des Herrn und einerseits mutig zu drohen: 'Wehe, wehe, wenn ihr so sündhaft verschwenderisch weitermacht wie bisher' und andererseits sich berufen fühlt hinzugehen und zu zu segnen, die’s besser machen wollen: 'Selig seid ihr, wenn einfach lebt. Selig seid ihr, wenn ihr Güte wagt'.

Im Advent darf man auch leiden, an dem, was nicht mehr sein soll aber dennoch da ist, um dann umso mehr zu hoffen und zu wirken für das, was sein soll.

Dietrich Bonhoeffer: „Ein Glaube, der nicht hofft, ist krank. Er ist wie ein hungriges Kind, das nicht essen, oder wie ein müder Mensch, der nicht schlafen will. So gewiss der Mensch glaubt, so gewiss hofft er. Und es ist keine Schande zu hoffen, grenzenlos zu hoffen. Wer wollte auch von Gott reden, ohne zu hoffen“.         

 

Prima Klima - was dafür getan werden kann und muss: 12 gut durchdachte Vorschläge für eine klimfreundliche Stadt der Initiative "Lokale Agenda 21 Heilbronn": https://www.agenda21-hn.de/wp-content/uploads/2020/10/Broschuere-DIN-A4-Besseres-Klima-f%C3%BCr-Heilbronn_16_K01.pdf