In Erlenbach:

die allerschönste Christuskirche

weit und breit

Klima-Wandel.

Ein Beitrag für den Gemeindebrief im Herbst 2012.
Das Eis schmilzt. Die Grönländer können nun mehr und länger Kartoffeln und Tomaten anbauen. Die Eisbären haben es dagegen schwerer, sich mit Seehunden zu versorgen.  Das Klima ändert sich seit Anbeginn der Erde. Es gab Zeiten, da waren die Alpen ganz vergletschert und Zeiten, in denen sie ganz eisfrei waren.
Mal ändert ein Kometeneinschlag das Klima, mal heizen viele aktive Vulkane das Klima auf, mal verändert sich die Neigung der Erdachse oder ihr Abstand zur Sonne, die ja auch mal mehr oder weniger stark brennt.
Seit der Industrialisierung verändert wohl der Mensch das Klima erheblich, in dem er Kohlenstoff in Form von vermoderten Pflanzen, Kohle und Erdöl aus dem Boden nach oben pumpt und in Maschinen, Motoren und Heizungen verbrennt.
Die Politik hofft und setzt darauf, die Erwärmung der Erde zu begrenzen. Aber Länder und Menschen im Osten und Süden der Welt, wollen so komfortabel und gut leben wie die im Westen und brauchen dafür Energie und Öl. Der Mensch wird vermutlich noch lange das Klima aufheizen.
Klimawandel wird zu Völkerwanderungen führen, von heißer werdenden, austrocknenden Wüstengegenden hin in kühlere, wasserreiche Gebiete. Wegen des steigenden Meeresspiegels werden Menschen in höhergelegene Regionen ziehen. Marokkaner ziehen über den Atlantik nach Island und Holländer mit dem Wohnwagen in den Harz.
Bislang ziehen dann die Einwanderungsländer die Grenzen hoch und lassen nur die einziehen, die ihnen von Nutzen sind und dabei kulturell und religiös nahestehen. Das erhöht den Druck bei den Auswanderern und den Einheimischen, an dessen Türen immer heftiger gerüttelt wird.
Angesichts des Klimawandels müssen wir uns innerlich und politisch auf größere Aus- und Einwanderungen einstellen, Grenzen durchlässiger machen, um künftige Konflikte zu entschärfen. Was ist nötig?
•    Fangen wir bei der Religion an: Alle Menschen sind zunächst einmal als Brüder und Schwestern dieser einen Welt Gottes zu sehen und zu achten. Konfessionelle und religiöse Andersartigkeit ist Teil der Vielfalt des Lebens. Nicht Rechthaberei ist angesagt, sondern Interesse. Religionen sind wie Sprachen: sie haben ihre eigenen Worte und Weltbilder, ihre besondere Grammatik und Geschichte. Wer eine Fremdsprache erlernt, entdeckt auch eine neue Welt. Gotteshäuser müssen füreinander offen stehen.
•    Die Politik darf nicht mehr über jahrelange Hinhalte- und Abschreckungsverfahren prüfen, wer denn „rechtmäßig“ eingewandert ist, sondern muss möglichst rasch Sprachkurse anbieten und eine Art Einwandererschulen aufbauen, die das Potential der Gekommenen entdecken und für die ganze Gesellschaft nutzbar machen. Städteplaner müssen frühzeitig Zuzugsgebiete ausweisen und bereithalten, auch um der hiesigen Bevölkerung zu zeigen: ‚Keine Angst. Wir sind bereit und vorbereitet.‘
•    Ein hoher Ölpreis muss als Gelegenheit und Motor gesehen werden, (um)weltfreundlicher und rentabel Energie zu gewinnen, ohne die Erde mehr und mehr riskant auszubeuten.
Der Klimawandel erfordert einen geistigen Klimawandel, der die gesellschaftlichen Folgen rechtzeitig bedenkt. Aber noch, so scheint es, sucht man vorrangig nach technischen Lösungen, um sich nicht allzu sehr mental umstellen zu müssen.